Netzwerk „Kinder von Inhaftierten“ (KvI)
Projektbeschreibung
Schätzungen zufolge sind in Deutschland jährlich 100.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Von März 2018 bis Februar 2020 führte Treffpunkt e.V. das Projekt unter dem Titel Netzwerk KvI durch. Das mit Mitteln aus Stiftung Deutsche Jugendmarke finanzierte Projekt baute für Kinder von Inhaftierten ein bundesweites Unterstützungssystem auf, um die Kommunikation und Unterstützung zwischen den unterschiedlichen Zuständigkeitsebenen kommunaler Jugendhilfe einerseits und landesweit geregelter Strafvollzug andererseits zu befördern. Eine Vernetzung zwischen spezialisierten Einrichtungen und Gefängnissen gab es bis dato nur auf regionaler Ebene oder gar sporadisch.
Durch gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit rückte das Projekt Kinder von Inhaftierten als besonders vulnerable Bevölkerungsgruppe ins gesellschaftliche Bewusstsein und sensibilisierte hinsichtlich dieser Thematik. Das Netzwerk initiierte, mit Unterstützung seiner AkteurInnen, notwendige Angebote und arbeitete verstärkt auf die Deckung der bestehenden Versorgungslücken hin.
Dazu wurden während der Projektlaufzeit zielgerichtete Maßnahmen ergriffen, die die Lebenssituation von Kindern Inhaftierter verbessern und potentielle Gefährdungen verhindern sollten:
- AkteurInnen aus der Jugend- und Straffälligenhilfe, Verbänden, Politik, Wissenschaft und freien Trägern haben ein starkes Interesse an einem gut strukturierten Netzwerk und fachlich gewinnbringendem Dialog. Daher wurde ein bundesweites Netzwerk aufgebaut, um eine bestmögliche Unterstützung von Kindern Inhaftierter zu gewährleisten und somit präventiv wirksam zu werden. Näheres zu den PartnerInnen im Netzwerk erfahren Sie hier.
- Ein regelmäßiger Newsletter wurde (und wird weiterhin) an alle AkteurInnen und Interessierte im Netzwerk KvI versendet. Neben der Zusammenstellung von aktuellen Informationen, wird auch über die neuesten Best-Practise-Beispiele berichtet und auf Veröffentlichungen, Beiträge und Veranstaltungen im Rahmen der Thematik „Kinder von Inhaftierten“ hingewiesen. Zudem haben alle AkteurInnen aus dem Netzwerk die Möglichkeit, ihre Aktivitäten vorzustellen und Beiträge zu platzieren. Hier können Sie sich zum Newsletter anmelden.
- Eine Erweiterung dieser Website um eine Projektdatenbank mit übersichtlichen Informationen zu bestehenden Angeboten für Kinder von Inhaftierten erfolgte im Frühjahr 2019. Die Projektdatenbank entstand auf Grundlage von Steckbriefen, die seitens der Einrichtungen und der JVAs ausgefüllt wurden. Aufgrund der fortlaufenden Aktualisierung und Pflege der Datenbank, können weitere Angebote oder Änderung jeder Zeit an die Projektverantwortlichen geschickt werden. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
- Kollegiale Besuche und Beratungen aus dem Netzwerk bereicherten das Vorhaben in qualitativ-fachlicher Hinsicht und bestehenden Angebote und Projekte für Kinder von Inhaftierten erfuhren einen Zugewinn. Durch koordinierten fachlichen Austausch und systematisches Wissens- bzw. Informationsmanagement gelangen nicht nur relevante Informationen, sondern ebenso bewährte, vorbildliche Methoden, Praktiken oder Vorgehensweisen (Best-Practise-Beispiele) an die beteiligten AkteurInnen und politischen EntscheidungsträgerInnen. Auch diese Beratungen werden weiterhin durchgeführt. Nehmen Sie hierzu Kontakt zu uns auf.
Folgende strategische KooperationspartnerInnen begleiteten als Beirat das Projekt:
- Landesjugendämter der Länder Bayern und Westfalen
- Justizministerien der Länder Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein
- Der Paritätische Gesamtverband
- Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR)
- Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutschland
- Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Ein bundesweiter Fachtagung ließ relevante AkteurInnen und EntscheidungsträgerInnen zusammenkommen und bot Gelegenheit zum fachlichen und persönlichen Austausch. Am 26. März 2019 fand dieser Fachtag zum Thema „Kinder von Inhaftierten zwischen Jugendhilfe und Justiz“ in Nürnberg statt. Die Tagungsdokumentation mit den Präsentationen der ReferentInnen und dem Programm können Sie hier nachlesen.
Am 12. Februar 2020 endete das Projekt mit einer Abschlusskonferenz in Berlin. Die Dokumentation der Konferenz finden Sie hier.
Wir würden uns freuen auch Sie mit Ihrer fachlichen Expertise als KooperationspartnerIn für das Netzwerk zu gewinnen. Kontaktieren Sie uns. Das Formular finden Sie hier.
Hilde Kugler (Projektleitung, Geschäftsführung Treffpunkt e.V.)
Justyna Bieganski (Projektmitarbeiterin)
Das Projekt wurde gefördert durch